In Feucht- und Nassräumen werden spezielle Anforderungen an die Planung und Montage von Wand- und Deckenkonstruktionen gestellt, damit durch Wasser und Feuchtigkeit keine Gefahren oder unerwünschte Beeinträchtigungen entstehen können. Wir beschäftigen uns heute mit der Frage, ob die Trockenbauweise diesen Anforderungen gerecht wird bzw. vielleicht sogar die bessere Alternative im modernen Bau darstellt.
Trockenbauweise leicht erklärt
Von Trockenbauweise spricht man immer dann, wenn für das Errichten oder Verkleiden von Wänden, Decken oder Fußböden ausschließlich trockene Baustoffe zum Einsatz kommen. Lediglich zur Bearbeitung der Oberflächen, wie beispielsweise für das Verspachteln von Gipsplatten, können feuchte Materialien verwendet werden. Ein großer Vorteil der Trockenbauweise ist der schnelle Baufortschritt, da aufgrund des Verzichts auf wasserhaltige Baustoffe, wie Mörtel, Beton oder Putz, die langwierigen Trocknungszeiten entfallen. Gerade bei der Sanierung von Feuchträumen, wie dem Badezimmer, oder anderen Nassbereichen ist das angenehm, da Bereiche schnell wieder genutzt werden können.
Bauliche Bestimmungen in Feuchträumen
So verlockend die geringen Trocknungszeiten der Trockenbauweise für den Feuchtraum auch sein mögen, muss zuerst geklärt werden, ob sich diese Bauart überhaupt für diese Lebensbereiche eignet. Dabei lohnt sich der Blick auf die baulichen Vorgaben und Richtlinien, die für den Feuchtraum vorgeschrieben sind. Bauliche Anlagen müssen jedenfalls so beschaffen sein, dass durch Wasser und Feuchtigkeit keine Gefahren, Schäden oder unzumutbare Beeinträchtigungen entstehen können. Eine Orientierung für die richtige Planung der Bauweise in Feuchträumen geben zum Beispiel die unterschiedlichen Wassereinwirkungsklassen der DIN 18534-1:
W0-l – Diese Wassereinwirkungsklasse bedeutet, dass es zu keiner oder geringer Beanspruchung durch Spritzwasser kommt. Als Beispiel wird hier oft das klassische Gäste-WC genannt
W1-I – Hier wird von einer mäßigen Beanspruchung durch Spritzwasser ausgegangen, wie beispielsweise im Badezimmer oder Duschbereich mit Duschabtrennung.
W2-I – Von einer hohen Beanspruchung durch Spritzwasser spricht man bei dieser Wassereinwirkungsklasse. Zu einer solchen kommt es beispielsweise in Duschen in Sportstätten.
W3-I – Diese Klasse geht von einer sehr hohen Beanspruchung durch Spritzwasser aus, wie dies in Bereichen von Schwimmbecken, Duschanlagen oder gewerblichen Küchen oder Wäschereien der Fall ist.
Trockenausbau – für jeden Raum die passende Lösung
Tatsächlich gibt es heutzutage für jeden Raum und jede Anforderung die passende Trockenbaulösung. Je nach Wassereinwirkungsklasse oder individueller Anforderung gibt es moderne und geprüfte Trockenbausysteme für Wände, Decken, Böden oder Raumtrennkonstruktionen. So gibt es beispielsweise imprägnierte Bauplatten, welche sich optimal für die Beplankung in häuslichen Nassbereichen eignen. Auch für Böden, Wände und Decken, die einer hohen Nässe und Feuchtebeanspruchung ausgesetzt sind, gibt es Lösungen mit einer 100-prozentigen Wasserbeständigkeit und Resistenz gegen Schimmelpilzbefall.
Die Vorteile liegen auf der Hand
Mit den richtigen Trockenbausystemen sind Sie auch in Ihrem Nassbereich bestens bedient. Die besonders schlanken und leichten Wände lassen sich schnell und wirtschaftlich montieren und durch die wasserfreie Errichtung bzw. Verkleidung fallen kaum Trocknungszeiten an. Einen weiteren Vorteil stellt die Flexibilität bei späteren Umbauvorhaben dar, denn insbesondere die nichttragenden Konstruktionen können dank der leichten Bauweise jederzeit wieder abgewandelt werden.
Wir beraten Sie gerne darüber, welche Trockenbausysteme für Ihr Bauvorhaben am besten geeignet sind, und unterstützen Sie von der Planung hin bis zur pünktlichen und fachgerechten Ausführung.
Herzliche Grüße
Augeneder
STUKKATUR & TROCKENAUSBAU
Bildernachweis: Fliesenleger verlegt große, graue Fliesen in einem modernen Badezimmer. © karepa – stock.adobe.com